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Cirrocumulus lacunosus (Cc la):
Diese Cirrocumulus–Unterart beschreibt jenen Cc, bei dem manchmal mehr oder weniger regelmäßig verteilt runde oder zerfranste Löcher vorkommen. Dadurch entsteht bei dem betreffenden Cirrocumulusfeld entweder der Eindruck einer Honigwabe (durch runde Löcher) oder der eines Netzes (durch zerfranste Löcher). Außer beim Cc tritt Lacunosus hauptsächlich noch bei Altocumulus und vereinzelt auch bei Stratocumulus auf.
Im direkten Vergleich ist bei Cc la die Wabenform mit runden Löchern viel häufiger als die Netzform mit zerfransten Löchern. Bei Altocumulus lacunosus bzw. Stratocumulus lacunosus dominiert hingegen die Netzform.
Wenn sich Cc lacunosus entwickelt, kommt dies hauptsächlich in den dünnen Schichten von Cirrocumulus stratiformis bzw. Cirrocumulus lenticularis vor. So sind in folgender Aufnahme einer kleinen, welligen Cc-Bank erste kleine Wolkenlöcher unten im Bild zu sehen:

Ein typischer Cirrocumulus stratiformis lacunosus sieht so aus:

Die Wabenform des Cirrocumulus lacunosus sieht im Detail so aus:


Den Charakter als Eiswolke sieht man im folgenden Bild eines Cirrocumulus stratiformis lacunosus sehr deutlich:

Normalerweise bleiben die in der Cc-Schicht entstandenen Löcher klein und behalten den Eindruck der Wabenform bei. Nur in seltenen Fällen schreitet die Entwicklung der Wolkenlöcher so weit voran, dass aus der Wabenform die Netzform entsteht…

…die im Detail wiederum so aussieht:

Cirrocumulus lacunosus kann auch in Verbindung mit weiteren Unterarten des Cc auftreten, so zum Beispiel mit Undulatus:

Hinweis: Das oben gezeigte Bild wird auch im neuen, 2017 herausgegebenen Wolkenatlas von der WMO als offizielle Abbildung eines Cirrocumulus mit den Unterarten Undulatus und Lacunosus verwendet.
Sonderfälle
In manchen Fällen ist die Zuordnung zu einem Cirrocumulus nur sehr schwer zu treffen.
So kommt es speziell im Winter vor, wenn die Tropopause sehr tief liegt, dass die Bildung von Cirrocumulus bereits im sonst mittelhohen Stockwerk stattfindet, also unterhalb von 7 km Höhe. In solchen Fällen zeigt die Wolkenschicht als solches durchaus Ähnlichkeiten mit einem Altocumulus, während die einzelnen Wolkenelemente doch eher dem Cirrocumulus zuzuordnen sind:

Zu Beginn der Umwandlung von Cirrus in Cirrocumulus ist der cumuliforme Charakter des Cc noch nicht ausgeprägt. Einzig das Vorhandensein der Wolkenlöcher, also der Unterart Lacunosus, deutet bereits auf ihn hin, so wie im folgenden Bild gezeigt (Bildmitte unten).

Mit dem Erscheinen von Cirrocumulus lacunosus kann in vielen Fällen eine Veränderung der lokalen Wetterverhältnisse erwartet werden. Umfassende Informationen vermitteln Ihnen hierzu die Seminare/Vorträge „Die Wolken – lesen lernen…“ sowie „Der Himmel – Farben und Formen richtig interpretieren“.
(Text + Bild, alle Rechte: Dr. Martin Gudd)
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